Nordsee im Spätherbst

Ein Zaun am Strand von Schillig, s/w Foto
Ein Zaun am Strand von Schillig

Im November war es mal wieder so weit: Ich musste ans Meer. Die Weite, das Rauschen des Windes, Wellengeplätscher, Möwengeschrei, Schiffe die am Horizont entlangziehen. Es ist schwierig zu beschreiben, welche Wirkung die Nordsee auf mich hat. Am ehesten trifft es wohl das Geborgenheitsgefühl, dass das Wort Zuhause in einem auslöst.

Da spielt es überhaupt keine Rolle, dass es Spätherbst war, sich die Temperaturen in einem Bereich knapp über dem Gefrierpunkt bewegten und ich immer wieder kurze Regenschauer aushalten musste. Sobald ich die salzige Luft rieche, bin ich mental in einem Ruhemodus.

Um möglichst unkompliziert und günstig unterwegs zu sein habe ich mich in der Jugendherberge Schillighörn einquartiert. Nebenbei unterstützt man mit seinem wirklich günstigen Jahresbeitrag das Konzept Jugendherberge.

Wrack eines Fischkutters im flachen Wasser
Wrack eines Fischkutters

Nachdem ich gegen Mittag angekommen bin, ging es sofort raus ins Watt. Wasserschuhe und Neoprensocken hielten mir die Füße warm genug, dass ich mir das Wrack im Watt genauer ansehen konnte.

Dabei handelt es sich um eine Frachtschute die sich während eine Sturmflut im Jahre 1962 losgerissen hatte und dann im Meer vor Schillig gesunken ist. Bei Ebbe kann man relativ entspannt bis zum Wrack laufen. Trotzdem sollte man mit ca 40cm Wasserhöhe (inkl. im Schlick einsinken) rechnen.

Anschließend folgte ein kleiner Spaziergang nach Horumersiel für ein spätes Mittagessen. Auf dem Rückweg zeigte die Nordsee sich noch mal von ihrer ungastlichen Seite: Starker Wind und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Und trotzdem trauten sich zwei Kitesurfer aufs Wasser. Ich habe eine ganze Weile damit zugebracht sie zu beobachten und möglichst coole Fotos zu machen. Die Entfernung, zunehmende Dunkelheit und mein Zittern haben das nicht unbedingt vereinfacht.

Foto eines Großen Brachvogels im Flug
Foto eines Großen Brachvogels im Flug

Am nächsten morgen ging es früh aus der Falle für ein paar schöne Sonnenaufgangsfotos. Eingepackt bis über beide Ohren wurde es nach zwei Stunden im Sand knien bei -2° dann doch recht frisch.

Nach dem Frühstück habe ich den Rest des Tages damit zugebracht am Deich entlang zu wandern und noch ein paar schöne Fotos machen können. Dabei ist mir unter Anderem der große Brachvogel vor die Kamera geflogen. Diese Vögel sind die größten Watvögel Europas. Er ist leider vom Aussterben bedroht und in Mitteleuropa rechnet man noch mit etwa 16000 verbliebenen Exemplaren.

Alle weiteren Bilder findet ihr wie immer unten in der Galerie. Gerne dürft ihr mir auch ein Like auf Facebook oder Insta da lassen 🙂